Internationale Tagung
Quid pro quo: Vernetzte Forschungsdaten in den Kunstwissenschaften

Veranstalter: VKKS (Kongressorganisation), SARI/SIK-ISEA (Panel)
Datum: Donnerstag, 6. Juni 2019 bis Samstag, 8. Juni 2019
Ort: Academia di Architettura, Mendrisio
 

Die Recherche in online verfügbaren Datenquellen unterschiedlichster Art, Qualität und Provenienz gehört längst zum Alltag der kunsthistorischen Forschung. Hochspezialisierte Rechercheportale, bibliographische Verbünde, elektronische Sammlungskataloge und auch institutionenübergreifende Bilddatenbanken sind mittlerweile unverzichtbare Werkzeuge der Kunstwissenschaft und der Digital Humanities. Der wachsende Druck, auch kunsthistorische Forschungsresultate als nachnutz- und vernetzbare Daten zu veröffentlichen, verändert nicht nur die kunsthistorische Forschung selbst, sondern auch die Bedeutung der für den Forschungsprozess verwendeten Datenquellen.

Um in der stetig wachsenden Masse der verfügbaren Daten nach wissenschaftlichen Kriterien suchen und Daten verschiedener Quellen möglichst effizient abgleichen zu können, sind qualitativ hochwertige, standardisierte und frei zugängliche (Referenz-)Daten aus vertrauenswürdigen Quellen unabdingbar. Im weltweiten Netzwerk von Linked Open Data (LOD) werden relevante Referenzdaten aus Archiven, Bibliotheken, Museen und Forschungseinrichtungen zu Personen, Kunstwerken, Orten, Institutionen, Gattungen und vielem anderem mehr dank standardisierter Ontologien (wie CIDOC- CRM) über unterschiedlichste Datenbestände hinweg recherchier- und kombinierbar. In diesem System von Wissensvermehrung spielt das Prinzip von «Geben und Nehmen» bzw. «Quid pro quo» eine fundamentale Rolle in der Qualitätssicherung, Zusammenführung und Auswertung kunsthistorischer Datenquellen.

Die von SARI (Swiss Art Research Infrastructure, Universität Zürich in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich) und SIK-ISEA (Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich und Lausanne) durchgeführte Sektion lädt die verschiedenen Akteure der immer bedeutender werdenden digitalen Kunstgeschichte dazu ein, ihre Projekte, Methoden und Modelle, ihre Erfahrungen und ihre Pläne im Bereich semantischer Daten, Linked Open Data und vergleichbaren Themen einem breiten Publikum vorzustellen und gemeinsam zu diskutieren. Dadurch sollen Synergien im Bereich der Aufbereitung, der Bereitstellung und des Teilens kunsthistorischen Forschungs- und Bestandsdaten aufgezeigt werden und ein möglichst offener Informationsaustausch über aktuelle Initiativen angeregt werden.

Chair
Dr. Matthias Oberli (SIK-ISEA) & Thomas Hänsli (ETH Zürich / University of Zurich)


Speakers
Collaborating in Late Hokusai ResearchSpace: big data and individual contribution
Stephanie Santschi, Universität Zürich / The British Museum

Mining authoritativeness in art history. Semantic web applications for photo archives and connois- seurship
Marilena Daquino, Università di Bologna (co-author: Francesca Mambelli, Università di Bologna / Fondazione Federico Zeri, Bologna)

Digital editing of heterogeneous documents: application of graph databases to the Semper edition
Elena Chestnova, Università della Svizzera italiana (co-author: Carmen Aus der Au, ETH Zürich)

Assigning persistent identi ers to art and design entities
Julien A. Raemy, Haute école de gestion de Genève (co-author: René Schneider, Haute école de gestion de Genève)

Connecting digital scientific databases of the Corpus Vitrearum using iconographic descriptions – an example from Germany, Austria and Switzerland
Sarah Amsler, Vitrocentre Romont & Sarah Pittroff, Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (co-authors: Christoph Hoffmann, Austrian Academy of Sciences, Wien & Torsten Schrade, Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz)

Kontakt


Thomas Hänsli